Gesamt : 2:29:35 Std
Platz 6 AK (von 50)
Platz 112 Gesamt (von 370)
Swim 1,4 km : 25:39
1. Wechsel :03:49
Bike 42 km : 1:12:23 / ø 34.8 km/h / ø HF 161
2. Wechsel : 0:59
Run 10 km : 46:30 / ø 4:39/Min / ø 90% HFmax (171) (neue PB)
Die letzen beiden Nächte vor dem heutigen Debüt beackerte ich den Wettkampf bereits in all seinen Phasen im Traum, nichts ungewöhnliches, das ist immer so, wenn ich mich intensiv mit etwas auseinandersetze.
Wir reisten gestern Nachmittag an, schauten uns nach dem Abendessen das Wettkampfgelände an und gingen dort mit Cosmo nochmal Gassi. Im Hotelzimmer war es schwül warm, deshalb blieb das Fenster die ganze Nacht voll geöffnet und um innerlich zu kühlen, gönnte ich mir ein alkoholfreies Weizen.
Früh um 5 klingelte der Wecker, wäre nicht nötig gewesen, denn die innere Uhr war schneller. Lt. Ausschreibung konnte man die Startunterlagen ab 6:15 Uhr abholen und auch das Rad bereits um 6:30 einchecken und da ich Anstehen in Schlangen hasse und nicht gern der letzte bin, war ich pünktlich zur Stelle und damit der erste Athlet, der seine Unterlagen in empfang nahm! Wunderbar, in 20 Minuten war alles erledigt, ich fuhr zurück ins Hotel, frühstückte noch schnell mit meiner Frau, packte die Sachen und Cosmo ins Auto und dann fuhren wir gemeinsam zum Rodgauer See, zum Wettkampfgelände.
Zur Sicherheit testete ich den Transponder, deponierte noch schnell eine Banane in der Wechselzone, schaltete meinen Forerunner ein, und hoffte, dass der Akku durchhält. Da der FR305 nicht wasserdicht ist, hatte ich noch eine zusätzliche Uhr am Arm, zur Messung der Gesamtzeit, am Fahrrad zusätzlich einen ganz normalen Tacho, zur Anzeige der aktuellen Geschwindigkeit ist der besser geeignet, als der Forerunner.
An Getränken waren 2 Flaschen mit Kohlehydratmischung an Bord, eine hätte völlig ausgereicht. Das Handtuch zur Markierung war nicht nötig, ich war mir sicher, das Rad auch ohne Handtuch wiederzufinden.
Um 8.30 Uhr war Wettkampfbesprechung und es wurde verkündet, dass Neo’s erlaubt sind, 21.3°C Wassertemperatur, gestern waren es noch 23°C. Ich nahm es dankend zur Kenntnis, hatte mich schon auf Schwimmen ohne Neo eingestellt. Nachdem ich das ToiToi aufgesucht hatte, schaute ich mir die Starts der „Jedermann Distanz“ an und war beruhigt zu sehen, dass sich der Tumult im Wasser gut verteilte. Mein Magen hatte sich zu dem Zeitpunkt vor Aufregung merklich zusammen gezogen, ich versuchte dennoch relaxt zu bleiben. Danach eilte ich zum Auto, schlüpfte in den Neo und ging zurück zum Seeufer, um der ersten Gruppe der „Olympischen Distanz“ beim Start zuzusehen, ein paar Fotos von mir schießen lassen und dann ordnete ich mich in meiner Gruppe am Ufer ein, ganz hinten. Ich hatte keine Ahnung, wie ich vorankommen würde, wollte nichts riskieren, erst mal abwarten wie es läuft.
Es waren nur noch wenige Minuten bis zum Start, ich hüpfte kurz ins Wasser, machte ein paar Züge, wieder raus und wieder nach hinten. Der Startschuss fiel pünktlich, ich drückte die Stoppuhr, ging mit den letzten ins Wasser und nach ca. 10 m Gehen konnte ich endlich schwimmen. Ich fühlte mich gut, kam super voran, zu meinem Erstaunen konnte ich einige sofort mühelos überholen. Jetzt war ich motiviert, hielt mich aber zurück, kein Pulver verschießen. Die erste Runde ging recht schnell um und ich hatte nur 12 Minuten benötigt, genial, so schnell war ich noch nie! An den Bojen wechselte ich immer kurz ins Brustschwimmen und zwischendurch hin und wieder, um mich zu orientieren. Wenn ich Brust schwamm, war ich meist nicht langsamer als meine kraulenden Nebenleute und wenn ich wieder kraulte, konnte ich die sogar überholen. Das war zu diesem Zeitpunkt schon ein richtig geiles Gefühl, denn gerade im Wasser hatte ich mir Null Chancen ausgerechnet. Auch die zweite Runde lief klasse, beim Zurückblicken stellte ich zufrieden, nein schon eher glücklich fest, dass ich einen Teil des Feldes weit hinter mir gelassen hatte. Als ich nach 25 Minuten aus dem Wasser stieg, war meine Frau mit Kamera zur Stelle.
Teil 1 war geschafft, auf dem Weg zur Wechselzone streifte ich den Neo vom Oberkörper ab, fand mein Fahrrad auf Anhieb wieder, stopfte mir in Windeseile eine Banane in den Rachen, schlüpfte schnell aus dem Neo und in die Schuhe, Helm und Brille, drückte die Multisporttaste am FR und rannte mit dem Rad aus der Wechselzone.
Mit Gegenwind startete ich in die erste von drei 14 km langen Radrunden. Oh weh, es ging nur langsam vorwärts, Schnitt deutlich unter dreißig, meine Vorderleute waren noch langsamer, aber ich hielt mich zunächst zurück, hatte Respekt und Angst, wegen Windschattenfahren gleich rauszufliegen. Es dauerte gefühlt ewig, bis sich das Feld endlich auseinander zog. Meine Beine fühlten sich frisch und gut an, somit konnte ich das Tempo anziehen und erstmals überholen. Pace war immer noch unter 30 km/h, meinen Traum vom 32er Schnitt hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon fast begraben. Nach ungefähr der Hälfte der Runde hatte ich endlich Rückenwind, man ging das ab, ich konnte jetzt locker über 40 km/h treten, teilweise bis 46 km/h auf flacher Strecke. Der Kurs hatte keine Steigungen, war wirklich super zu fahren. Nach und nach kassierte ich Fahrer und Fahrerinnen ein und fragte mich, ob die so langsam oder ich so schnell war. Egal, es lief super, ich war hoch motiviert, wollte aber keinesfalls alle Körner in der ersten Runde verschießen.
Runde 1 war geschafft und jetzt kam wieder der Gegenwind, aber mein Schnitt war bereits auf über 30 km/h angewachsen, ich konnte auch in der zweiten Runde gut überholen, und aus meinem Training wusste ich, dass ich in diesem Tempo 40 km durchhalten kann. In der dritten und letzten Runde nahm ich zum Schluss sogar etwas Tempo raus, ich wollte nichts mehr riskieren, ich war jetzt schon deutlich schneller als ich mir erhofft hatte und ich wollte natürlich alle drei Disziplinen vernünftig ohne Krämpfe abschließen.
Auch nach dem Radeln fand ich sofort meinen Wechselplatz wieder, schlüpfte in Windeseile in die Laufschuhe und dann war ich einen Moment orientierungslos, wusste nicht wo es zur Laufstecke geht, zweimal hin und her und dann sah ich das Schild! Die Beine fühlten sich auch zu diesem Zeitpunkt noch gut an, als ich nach 100 m zum ersten Mal auf den Forerunner schaute, zeigte der eine Pace von 4:44, wow das fühlte sich gar nicht so schnell an, egal, das war mein Tempo.
Ich konnte es einfach nicht glauben, dass die Beine noch so frisch waren. Die erste Runde ging auch hier schnell um, jetzt dämmerte mir so langsam, dass es eine richtig gute Zeit werden würde, wenn nicht noch was total schief läuft. Es lief nichts mehr schief, Beine und Kopf wollten jetzt unter 2:30 Std ins Ziel, das war jetzt drin, hatte ich mir ausgerechnet!
Ca. 200 m vor Ziel musste ein Mistreiter wegen beidseitigen Wadenkrämpfen stehen bleiben, ich ermutigte ihn kurz weiterzulaufen, aber es ging nicht, ich setzte zum Endspurt an. Nach 2:29:35 Std. passierte ich stolz und glücklich die Ziellinie!
Tolles Ereignis, toller Tag, ich bin infiziert !!!!
Gratuliere, da bin ich mal gespannt wie es weiter geht. Gruß Frank
Danke, lass Dich überraschen 🙂