Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn jemand seine Gefühle präzise in Worte fassen kann.
Ich zitiere:
Zitat von „Stokerin“ aus dem Velomobilforum :
Jetzt ist es passiert!
In der Hitze des Schweizer Sommers an den romantischen Hügeln nahe Muttenz habe ich mich dem Werben der Wölfe nicht mehr erwehren können. Und so hat der böse Wolf wieder ein unschuldiges Rotkäppchen verführt.
Nun bin ich schwanger mit meinem ersten Wolf. Der errechnete Geburtstermin ist Ende September. Einen langen Sommer muss ich warten, bis ich meinen AT1 in die Arme schließen kann.
Wie man sich denken kann, würde ich diesen Text nicht zitieren, wenn ich nicht ebenfalls schwanger wäre. Ja, auch Männer können schwanger werden, mit Fahrrädern!
Ich entleihe mir Stokerins wunderbar formulierten Worte und wandle sie für mich ab :
„Jetzt ist es auch bei mir passiert! In der Kälte des Nordhessischen Winters an den romantischen Hügeln des Ederberglandes – weit entfernt von Muttenz – habe auch ich mich dem Werben der Wölfe nicht mehr erwehren können. Und so hat der böse Wolf wieder ein unschuldiges Rotkäppchen verführt.
Nun bin ich schwanger mit meinem ersten Wolf. Der errechnete Geburtstermin ist Mai/Juni, bis ich meinen AT2 in die Arme schließen kann.“
Wieso noch ein Rad, wo ich doch schon 7 Räder habe? Nun, es gibt viele Argumente und ich bin Weltmeister darin die passenden zu finden, wenn ich angefixt bin und überlege wie ich meine Frau davon überzeuge, dass mal wieder eine nicht unbeträchtliche Summe in einen neuen Drahtesel investiert wird.
Schließlich naht die „60“ unaufhaltsam, nächstes Jahr ist es soweit und da brauche ich was „Bequemes“ für die Langstrecke. Wenn ich nicht arbeite, nicht Sport treibe, nicht Einkaufen oder Spazieren gehe usw., dann liege ich am liebsten auf dem Sofa oder im Bett. Insofern ist es doch nur konsequent meinen Fuhrpark um ein „Liegerad“ zu erweitern!
Das hatte ich sogar vor 5 Jahren schon mal vor, als ich mir wegen massiver Sitzprobleme „auf dem Rad keinen Rat“ mehr wusste. Doch dann erhielt ich den genialen Tipp mit dem „Selle Anatomica Ledersattel“. Seitdem habe ich zwar keine Sitzprobleme mehr, aber auf den richtig langen Strecken habe ich mir schon so oft gewünscht, dass auch Rücken und Nacken vollkommen entspannt bleiben und nur die Beine ermüden.
Genau das erhoffe ich mir von einem „Lieger“!
Es gibt natürlich noch weitere Argumente. „Man soll sich hin und wieder selbst belohnen“ stand gestern Morgen in der Lokalpresse (HNA) in Zusammenhang mit zunehmenden Depressionen während der aktuellen Pandemie. Und auf meiner ToDo-Liste 2021 steht : „was neues lernen!“. Liegerad fahren muss man neu erlernen, sagt man!
Aber meine Frau weiß, dass es eigentlich nur ein Argument für ein neues Bike gibt und das heißt: „haben will!“.
Der Alpentourer AT2 wird mein Gravel-Lieger und das bequeme „Pondon“ zu meinem „Specialized Sequoia„. Wenn wir uns genauso gut verstehen werden und ich das „Liegeradfahren“ schnell erlerne, könnte ich mir vorstellen nächstes Jahr „Hoved Ting“ damit zu fahren, wo ich bereits angemeldet bin.
Aber bis dahin ist noch viel Zeit und vorher steht erstmal im August der Ötztaler an. Danach werde ich mich dann voll und ganz dem „Liegeradeln“ widmen.
Übrigens habe ich sämtliche Ratschläge, doch erst mit einem „Gebrauchten“ anzufangen und viele Liegeräder ausgiebig zu testen, in den Wind geschlagen und nur die Stimmen derjenigen gehört, die ausschließlich Lobeshymnen auf das W&W AT1 singen.
Ich halte Euch auf dem Laufenden!
Ich habe damit auch schon spekuliert. Aber jetzt mit 73 Jahren ist es zu spät.
Habe mir erst ein neues Gravelbike angeschafft und bin damit sehr zufrieden.
Als Sattel habe ich auf dein Rat hin den Selle Anatomica montiert.
Ich wünsche dir viel Spaß mit dem Liegerad.
Gruß aus dem Norden
Peter
Vielen Dank Peter! Und wie kommst du mit dem Selle Anatomica klar?
Bisher sehr gut. Das wird sich zeigen wenn das Wetter besser wird und die großen Touren
anstehen. Warten wir mal ab.
Sehr schön, Michael!
Welche Schaltung kommt denn an deinen Alpentourer? Wird es ein AT1 oder ein AT2?
Meinen AT1 mit Rohloff hab ich mir auch ein Jahr vor dem 60ten gegönnt. War auch skeptisch, ob ich damit das Radfahren erstmal neu erlernen müßte. Aber das ist beim Alpentourer andes, als bei anderen Liegerädern. Der lässt sich total einfach fahren, so daß ich an Peter den Rat richte: den Alpentourer wirst du auf Anhieb fahren können, wenn du jetzt mit 73 immer noch auf dem Gravelbike unterwegs bist.
Danke Werner, es wird ein AT1 und mein erstes Fahrrad mit Rohloff. Ich bin schon sehr gespannt!
Update : es wird nun doch ein AT2
Auch gut, den an Steigungen gilt gerade beim Liegerad je leichter, je besser geht es den Berg hoch.
Mit meinem Wolf bin ich leider an Steigungen auch jetzt nach gut drei Jahren Liegeraderfahrung an Steigungen immer noch deutlich langsamer unterwegs, als mit dem Pro-SL Rennrad von Rose. Dafür bin ich in der Ebene inzwischen mit dem Wolf leicht schneller und bergab deutlich schneller unterwegs, aber dazu bedurfte es mehrmonatiger Eingewöhnung, der richtigen Reifenwahl (tubeless) und eines Heckkoffers (AngleTech Aero Trunk), der am Heck scheinbar die Aerodynamik ein wenig verbessert, der aber aktuell und seit geraumer Zeit nicht mehr neu zu erwerben ist.
Mit welcher Kurbellänge hast du den Wolf geordert und bist du bereits ein Schnelltreter. Am Lieger macht es der lieben Knie wegen sehr viel Sinn, mit hoher Trittfrequenz zu fahren. Ich bin mit 165 mm Kurbeln eingestiegen und hab mich auf 80-90 rpm hochgearbeitet. Inzwischen fahre ich 170 mm am Wolf und am Pelso und kann die 80-90 rpm auch mit der längeren Kurbel halten. Die längere Kurbel macht sich natürlich am Berg besser.
Ich habe ebenfalls die 165 mm Kurbeln bestellt. Trittfrequenzen von 80-90 rpm sollten für mich kein Problem sein, empfinde ich auch auf dem Rennrad als angenehm.
Ach ja, ich hab noch die Kettenrohre aus PTFE bei der Auflistung meiner kleinen Modifikationen zum Geschwindigkeitsgewinn vergessen. Die originalen aus PE sind leider Bremsschläuche.